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Appena in tempo (Just in time)

Natalia lebt in Rom, unterrichtet Italienisch an einer Mittelschule, ist geschieden, hat keine Kinder und lebt ihre Sechziger gelassen, abgeschirmt von „gefährlichen“ Gefühlen und Beziehungen. Franco fällt ihr im Zug auf, als sie von einer langweiligen Konferenz zurückkehrt: ein gut aussehender Mann, dichtes weißes Haar, elegant. Sie mustert ihn, erfindet eine Figur für ihn. Das macht sie immer, es ist ihr privates Spiel. Sie wechseln nicht einmal ein Wort miteinander, aber als Natalia nach Hause kommt und den Roman in die Hand nimmt, den sie unterwegs gelesen hat, findet sie auf der letzten Seite eine Telefonnummer. Das kann nur er gewesen sein. Es dauert eine Weile, bis sie sich entschließt, ihn anzurufen, aber schließlich tut sie es doch. Als er ihr vorschlägt, ein gemeinsames Wochenende zu verbringen, gerät sie in Panik, fühlt sich unzulänglich und malt sich katastrophale Szenarien aus. Stattdessen geht alles gut. Die unerwartete Freundschaft verwandelt sich in ein Gefühl der Liebe. Natalia wirft ihre Abwehrmechanismen über Bord, lässt sich endlich gehen. Zu dumm nur, dass es da noch eine Frau gibt, die mit Franco zusammenlebt und von der er ihr nie erzählt hat. Natalia ist bereit zu verschwinden. Aber ihre Rivalin bittet sie um eine Verabredung, und die Situation kehrt sich um. Zwei Frauen, die sich wegen eines Mannes an die Gurgel gehen? So lautet das Klischee. Doch dann gibt es da noch das Leben, das um einiges komplizierter ist. Und witziger.


Emanuela Giordano, Autorin und Regisseurin, studierte an der Accademia Nazionale d’Arte Drammatica Silvio D’Amico und begann mit 19 Jahren, für RAI, Radio Tre und Terza rete TV zu arbeiten, wo sie Kurzmeldungen verfasste und Kultursendungen moderierte. Danach widmete sie sich dem Theater, bearbeitete einige wichtige Stücke neu, führte bei ihren eigenen Komödien und denen anderer zeitgenössischer Autoren Regie und adaptierte literarische Klassiker für die Bühne. Sie unterrichtet Kreatives Schreiben an der von Dacia Maraini geleiteten Scuola di Drammaturgia und arbeitet beim Schreiben von Theaterstücken mit Lidia Ravera zusammen. Seit 2011 schrieb und inszenierte sie zusammen mit Giulia Minoli drei Theaterstücke in kontinuierlicher narrativer Entwicklung für ein experimentelles Projekt, an dem Schulen, Universitäten, Theater, Jugendgefängnisse und die Zivilgesellschaft in ganz Italien beteiligt sind.

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