Etica di un amore impuro – Ethics of an impure love, Second edition

„Welche Worte schreibt man, um eine Liebesgeschichte zu erzählen? Um in die Blutbahnen einer Geschichte einzudringen, um die Stille zweier Körper zu durchbrechen, den Schrei einer Liebkosung, die Harmonie einer Unvollkommenheit? Vielleicht weißt du, wie du es mir sagen kannst.“ Die Sprache der Gefühle ist die komplexeste und gleichzeitig die einfachste aller menschlichen Ausdrucksformen. Obwohl sie manchmal den Eindruck erweckt, sich unserem Zugriff zu entziehen, ist sie mit den Fasern der Existenz so eng verwoben, dass sie in der Lage ist, die Schicksale von Menschen in fernen Zeiten und an unterschiedlichen Orten zu verbinden. Männer, die aus Liebe dazu berufen sind, unweigerlich zu Protagonisten einer einzigen Geschichte zu werden. So ergeht es Olivier, der in den Strudel der 68er Jahre gerät, der Paris erfasst, und Marco, der im Jahr 2006 die Zweifel und Konflikte eines jeden jungen Studenten erlebt: zwei Geschichten, die durch Raum und Zeit getrennt sind, zwei Erfahrungen tiefer Verbundenheit, die sich schließlich und unerwartet auf dem Höhepunkt einer emotionalen Erzählung treffen. Dreh- und Angelpunkt dieser beiden Geschichten ist ein Mann, der in unserem Jahrhundert zwar bekannt ist, über dessen Privatleben man aber weniger weiß: der französische Semiologe Roland Barthes, den der Autor hier als „von menschlichem Verlangen gezeichnet, verzweifelt auf der Suche nach Liebe und Opfer von verbotenem Sex“ definiert.