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Irgendwann im Jahr 2019 ereignete sich ein biologisches Ereignis von außergewöhnlicher Seltenheit: ein Tiervirus machte einen Artensprung, indem es auf den Menschen übergriff. Von der chinesischen Metropole Wuhan aus verbreitete sich SARS -CoV-2 in Windeseile in über zweihundert Ländern. Experten sprechen in solchen Fällen dann von einer „Pandemie“. Ilaria Capua, eine der maßgeblichen Stimmen in der internationalen Virologie, versucht, diese Zwischenzeit vom Gefühl und vom Verstand her zu verarbeiten und konzentriert sich bei der Analyse sowohl auf die Ursachen als auch auf die Chancen, die sie birgt. Wir können das Auftauchen dieses neuen Virus als Stresstest betrachten, der die Zerbrechlichkeit unseres Systems misst und die gesamte Menschheit mit dem Ungleichgewicht konfrontiert, das in unserer Beziehung zur Natur entstanden ist. Die Pandemie hat uns viel zu lehren, nämlich dass wir unsere Einstellung gegenüber der Natur und der biologischen Artenvielfalt ändern müssen, indem wir uns als Hüter und nicht als Eindringlinge positionieren; und dass wir die Wissenschaft nicht länger in die Ecke stellen, sondern ihr eine zentrale Rolle einräumen müssen.
Wenn wir nicht überrollt werden wollen, müssen wir über das Danach reflektieren und die Welt neu denken. Denn genau das ist es, worauf wir zusteuern: eine von Grund auf veränderte Welt.


Ilaria Capua hat einen Abschluss in Veterinärmedizin. Seit über dreißig Jahren leitet sie Forschungsgruppen in italienischen und ausländischen Labors auf dem Gebiet der vom Tier auf den Menschen übertragbaren Krankheiten und ihres epidemischen Potenzials. Im Jahr 2008 wurde sie von der Zeitschrift „Seeds“ zu einem der „Revolutionary Minds“ ernannt, weil sie sich für die Freigabe der Nutzung von Daten über Influenzaviren auf Open-Access-Plattformen einsetzt. Heute leitet sie das One Health Centre of Excellence der Universität von Florida.

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