Erweiterte Suche im Katalog von New Italian Books

Skip to content Skip to footer

 

  • 1
  • 2

ITALIENISCHE GESCHICHTENERZÄHLER

Roms größter Verbrecher war mein Freund
von Aurelio Picca

Aus den Fenstern eines Gästehauses am Albaner See blickt Alfredo Braschi auf das Wasser, das den alten Vulkankrater füllt, und umklammert eine Beretta vom Kaliber 6,35. Zusammen mit der Pistole, mit der seine Vorfahren Stiere töteten, ist sie alles, was er noch besitzt. Alfredo hat die Süße der absoluten Liebe, der Freundschaft, des Verrats kennengelernt. Jetzt hat er nur noch den Mut zu töten oder zu sterben. „Am Rande eines Kraters“, der von allen Jugendlichen bevölkert ist, die je gelebt haben, führt Aurelio Picca in diesem Roman eine literarische Operation durch, die so mutig ist wie sein Protagonist: Er lässt die Figur des Laudovino De Sanctis, eines grausamen römischen Verbrechers, aus der Vergangenheit auftauchen und wählt ihn als Spiegel, durch den er die Erzählung zu ihren extremsten Ergebnissen führt. Mit sieben Morden, vier Entführungen, elf rechtskräftigen Verurteilungen und zwei waghalsigen Ausbrüchen aus dem Gefängnis erschüttert Laudovino, bekannt als Lallo Lo Zoppo, seit den 1960er Jahren Rom. Doch hatte niemand bisher seine Geschichte erzählt. Alfredo Braschi, noch nicht einmal zwanzig Jahre alt, traf Laudovino, war wie vom Donner gerührt und wurde Zeuge der Faszination und des Grauens. Aber jetzt, wo er allein ist, umgeben von Schatten, ist die Erinnerung an seine verhängnisvolle Freundschaft mit Lallo für Alfredo eine Möglichkeit, mit sich selbst ins Reine zu kommen, ohne Schonung einzufordern. In seinem Kopf gibt es nur eine Spur: das Wiegenlied, das seine Tochter Monique als Kind immer gesungen hat. Monique, wie die Tochter von Lallo. Monique, die Gewalt erlitten hat und die es zu rächen gilt…


Aurelio Picca veröffentlichte unter anderem Tuttestelle (1998, Premio Alberto Moravia, Superpremio Grinzane Cavour), Bellissima (1999), Sacrocuore (2003), Via volta della morte (2006, Bompiani 2014), Se la fortuna è nostra (2011, Premio Hemingway und Premio Flaiano), alles im Verlag Rizzoli; bei Bompiani Addio (2012), Un giorno di gioia (2014) und das Bürgergedicht L’Italia è morta, io sono l’Italia (2011).

© 2020 NEW ITALIAN BOOKS  redazione@newitalianbooks.it