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Oktober 1493. Florenz trauert um den Tod von Lorenzo de’ Medici (genannt „il Magnifico“, der Prächtige). Kolumbus‘ Karavellen haben die Horizonte der Neuen Welt erschlossen. Das moderne Finanzsystem konsolidiert sich dank der Verbreitung von Kreditbriefen. Und Mailand erwacht unter Ludovico Sforza, genannt „il Moro“, zu ungeahnter Blüte. Wer durch die Höfe des Schlosses oder entlang der Navigli-Kanäle spaziert, wird auf einen Mann in den Vierzigern treffen: mit langen rosaroten Gewändern und der milden Aura eines tief in seine Gedanken versunkenen Menschen. Er lebt mit seiner Mutter und einem geliebten, aber missgünstigen jungen Mann in den an seine Werkstatt angrenzenden Räumlichkeiten, isst kein Fleisch, schreibt rückwärts und kämpft darum, von denen, denen er seine Dienste anbietet, bezahlt zu werden. Er heißt Leonardo da Vinci. Sein Ruhm geht bereits über die Alpen hinaus und reicht bis nach Frankreich zu König Karl VIII., der zwei Botschafter nach Mailand geschickt hat, um die Italiener um Hilfe im Krieg gegen die Aragonier zu bitten. Aber auch, um ihnen eine geheime Mission anzuvertrauen, die Leonardo betrifft. Es ist nämlich allgemein bekannt, dass der Künstler ein Notizbuch hat, in das er seine kühnsten Projekte einträgt – angefangen bei einem unbesiegbaren Kriegerautomaten – und das er unter seiner Tunika, nahe am Herzen, aufbewahrt. Ludovico il Moro wird langsam ungeduldig, weil sich das grandiose Projekt einer Reiterstatue, das er bei Leonardo in Auftrag gegeben hat, verzögert. Doch nun braucht er den Scharfsinn des Künstlers: Ein Mann wurde leblos in einem Innenhof des Schlosses gefunden, sein Körper zeigt keine Anzeichen von Gewaltanwendung, doch sein Tod weckt ernste Verdachtsmomente… Die Schatten der Pest und des Aberglaubens müssen vertrieben werden, und zwar schnell. Leonardo ist daher nicht in der Lage, seinem Gebieter die Hilfe zu verweigern. Fünfhundert Jahre nach dem Tod von Leonardo da Vinci spielt Marco Malvaldi mit Sprache, Wissenschaft und Geschichte, gewürzt mit einem Kriminalfall. Er erweckt den Künstler zwischen den Seiten wieder zum Leben, indem er sich vorstellt, wie seine vielgestaltige Intelligenz mit den Schwächen und der Größe menschlicher Schicksale ringt. Ein außergewöhnlicher Roman voller Erfindungsgeist und Sachkenntnis, mit ironischen Einwürfen. Eine Studie über jenes Mann, der wie kein anderer alle Bereiche der Kreativität erforscht hat, eine Reise zur Entdeckung dessen, was – heute wie damals – das Maß eines jeden von uns ist.


Der Chemiker Marco Malvaldi (Pisa, 1974), debütierte 2007 im Verlag Sellerio mit Im Schatten der Pineta, dem ersten der mittlerweile sieben Bände, die den „Vecchietti del BarLume“ gewidmet sind und die 2013 auch zu einer Fernsehserie wurden. Von ihm sind folgende weitere Romane erschienen: Das Nest der Nachtigall (Premio Castiglioncello e Isola d’Elba-Raffaello Brignetti), Toskanische Verhältnisse, Argento vivo, Buchi nella sabbia, Eine Leiche für den Barista, Negli occhi di chi guarda, sowie die Sachbücher L’infinito tra parentesi. Storia sentimentale della scienza da Omero a Borges, Capra e calcoli. L’eterna lotta tra gli algoritmi e il caos, Le due teste del tiranno. Metodi matematici per la libertà, L’architetto dell’invisibile ovvero come pensa un chimico und Per ridere aggiungere acqua. Piccolo saggio sull’umorismo e il linguaggio.

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