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Dies ist der erste Roman in der von Roberto Saviano kuratierten Munizioni-Reihe.

Es ist Wahlnacht. Bruna, die an einem New Yorker College Politikwissenschaften lehrt, hat die Ergebnisse im Fernsehen kommentiert. Doch die Übelkeit, die sie bei ihrer Rückkehr nach Hause verspürt, ist nicht auf den Sieg des republikanischen Kandidaten zurückzuführen, sondern auf das Geheimnis, das sie ihrem Mann Tom gestehen muss: ihre Affäre mit einem jungen afroamerikanischen Studenten. Schon seit geraumer Zeit lasten lange Schatten auf ihrer Ehe: da sind Toms Eltern, respektable Italo-Amerikaner, radikal konservativ wie so viele Einwanderer der Generationen nach der ersten; die Qualen ihres Sohnes Mario, der ein frühes Unbehagen mit seinem männlichen Körper zeigt; die Alien Number, die Bruna als Ausländerin von der amerikanischen Bürokratie zugewiesen wurde. Dieses Buch ist die Geschichte einer Familie, ihrer Geheimnisse, der Herausforderungen, denen sie sich stellen muss – aber es ist auch ein Appell an uns alle. Und die Geschichte von Yunus ist ein Roman im Roman – die eines jungen Mannes, für den religiöser Extremismus die einzige Möglichkeit ist, sich etwas Großem treu zu fühlen. Er hinterlässt als Erinnerung: eine Anklage gegen die Heuchelei unserer westlichen Demokratien, und einen Liebesbrief. Jeder der Hauptfiguren ist ganz allein in einer Dunkelheit, die stärker ist als die Lichter Manhattans, auf der hartnäckigen Suche nach der eigenen Identität.
Die Autorin macht Diversität – ethnisch, kulturell, religiös, geschlechtlich – zu einer Linse, durch die wir die Welt, in der wir leben, messen müssen. Sie empfängt uns inmitten der dumpfen Teppiche der westlichen Elite und öffnet dann den Abgrund der Heuchelei, die sie untergräbt. Und in Yunus‘ Stimme zeigt sie uns Grant Woods Gemälde American Gothic als Spiegel: „Weiße Gesichter verängstigter alter Männer, die glauben, die Welt mit einer Mistgabel beschützen zu können. Doch ihre Welt existiert nicht mehr.“ Es ist die Stimme derer, die alles verloren haben, außer der Hoffnung, dass Worte Brücken in eine Zukunft der Gleichheit und Freiheit bauen können.


Arianna Farinelli wurde 1975 in Rom geboren. Sie lebt seit 2001 in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2009 promovierte sie in Politikwissenschaften und lehrt seit 2010 am Baruch College der City University in New York. Aufbrüche ist ihr erster Roman.

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