Bücher
12 Juni 2024

Tutto su di noi

von Petri Romana
Tutto su di noi

Marzia mit ihrem „martialischen Gang“ erzählt wütend, heftig und schamlos von sich selbst. Ihre Figur ist eine Ich-Erzählerin, die sich beißend durch den erdrückenden Raum einer kranken, schrecklichen, bösen Familie bewegt. Sie wächst in der Peripherie Roms mit einem grausamen und feigen Vater und einer Mutter auf, die ihren untreuen Mann bis zur Selbstzerstörung verehrt. Während ihr Bruder sich Kopfhörer aufsetzt und fast gleichgültig zurückzieht, kämpft Marzia, und ihr bleibt nichts erspart. Sie bildet ihren schlanken Körper im griechisch-römischen Ringen aus und lernt, ihren Körper wie eine Barriere zwischen sich und die Welt zu stellen. Aber das reicht nicht. Sie kann dem Konflikt nicht ausweichen, der spinnenartigen Strategie, die Vater und Mutter auf verschiedene Weise um sie herum weben. Sie glaubt nach wie vor, dass die Perfektion existiert: Sie hat sie in einem Hund erkannt, den sie nicht schützen konnte, und in einem Jungen, dem sie auf einem Wanderweg in den Bergen begegnet ist. Sie hat sie gesehen, aber verloren, bedroht von einem ordinären Maulfurz. Um einen Ausweg zu finden, sind ein Opfer, eine Wende und eine Abrechnung nötig. Auf dem steinigen Weg der Gefühle geht Marzia unerschrocken weiter, hinaus aus der Schule von Zorn, Reue und morbider Hingabe, in der sie aufwuchs. Sie geht weiter wie ein Cowboy oder besser, wie die freie Frau, die sie immer sein wollte. Romana Petri begleitet das hämmernde Ich ihrer Marzia bis an den Rand eines Abgrunds. Und dennoch gehört auch die Hölle, die sie uns zeigt, zu einem „Ganzen“, das sich, je mehr es den Schmerz durch das kaputte Mosaik der Gefühle spürt, desto mehr zu einer möglichen Existenz öffnet.

 

 

  • Verlag Mondadori
  • Erscheinungsjahr 2024
  • Seitenanzahl 216
  • ISBN 9788804787655
  • Ausländische Rechte Elena Biagi elena.biagi@mondadori.it
  • Preise 18.50

Petri Romana

Romana Petri lebt in Rom. Zu ihren Werken gehören Pranzi di famiglia (2019, Preis The Bridge), Figlio del lupo (2020, Premio Comisso und Spezialpreis Anna Maria Ortese-Rapallo), La rappresentazione (2021), und Rubare la notte (2023, Finalist beim Premio Strega). Sie ist Übersetzerin und Kritikerin und arbeitet für verschiedene Zeitschriften. Ihre Romane erschienen in Übersetzung in England, USA, Frankreich, Spanien, Serbien, Niederlande, Deutschland und Portugal (wo sie lange gelebt hat).

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