Ferito a morte
von La Capria Raffaele
Die in Ferito a morte erzählten Ereignisse erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa elf Jahren, vom Sommer 1943, als der Protagonist Massimo De Luca während eines Bombenangriffs Carla Boursier kennenlernt, bis zum Tag seiner Abreise nach Rom im Frühsommer 1954. Zwischen diesen beiden Momenten setzt sich die Erzählung in Bruchstücken und Flashes fort, die sich jeweils auf ein anderes Jahr beziehen, obwohl sie alle wie von Zauberhand im Zeitraum eines einzigen Morgens passieren zu scheinen: Speerfischen, Langeweile im Circolo Nautico, Mittagessen im Haus von De Luca… In den letzten drei Kapiteln gibt es dann eine Synthese aller späteren Reisen Massimos nach Neapel, enttäuschte Rückreisen in die Stadt, die „einen entweder zu Tode verwundet oder in den Schlaf wiegt, oder beides zugleich“, in die Stadt, die mit der unerreichbaren Carla, mit dem Meer und mit den Mythen der Jugend identifiziert werden kann. Wenn, wie E.M. Forster schrieb, wenn „der abschießende Test eines Romans die Zuneigung ist, die die Leser für ihn empfinden“, dann hat ‚Ferito a morte‘ diesen Test glänzend bestanden: ein Buch, das von seinem Autor selbst als „nicht einfach“ bezeichnet wurde und bei vielen Kritikern und Schriftstellern als Kult gilt, war und ist ein populäres Buch, das mit großer emotionaler Verbundenheit von Lesern geliebt und gelesen wurde, die sich wenig für literarische Angelegenheiten interessierten, aber in ihm ihre eigene Nostalgie für ein verlorenes Paradies und für einen „perfekten Tag“ fanden. Ein Buch also der Initiation, der Offenbarung und der Entdeckung von universellem Wert.
- Verlag Mondadori
- Erscheinungsjahr 2021
- Seitenanzahl 168
- ISBN 9788804735090
- Ausländische Rechte Elena Biagi: elena.biagi@mondadori.it, Anna Garbarino anna.garbarino@consulenti.mondadori.it
- Preise 13.00
La Capria Raffaele
Raffaele La Capria (Neapel 1922 – Rom 2022) debütierte mit Un giorno d’impazienza (1952) und wurde mit Ferito a morte (1961, Premio Strega) berühmt. Zu seinen Werken gehören False partenze (1974 und 1995), L’armonia perduta (1986), Letteratura e salti mortali (1990), La mosca nella bottiglia (1996), Lo stile dell’anatra (2001), L’estro quotidiano (2005), Doppio misto (2012), La bellezza di Roma (2014), La vita salvata (2020). Sein gesamtes Werk ist bei Meridiano unter Opere (2003 und 2014) zusammengefasst.
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