Il detective difettoso. Ritorno al futuro per il romanzo poliziesco

Seit seinen Anfängen konnte der Kriminalroman nicht nur auf eine treue Leserschaft zählen, sondern auch auf außergewöhnliche Bewunderer, Kritiker und Schriftsteller – von Eliot bis Gadda, von Yates bis Brecht -, die seine simulative Logik und seine Verbindungen zur Hochliteratur erkannt oder seine Formel verwendet haben. Der Kriminalroman, ein privilegiertes Feld der kritischen Analyse für Semiologen und Formalisten, scheint heute keine Überraschungen mehr bereitzuhalten. Dieses Essay geht den Entwicklungen und Mythen des Kriminalromans von seinen Ursprüngen bei Poe bis hin zur Verflechtung des Krimis mit der großen Literatur nach und wirft dabei einige interessante Fragen auf. Ist nach der Ära der heldenhaften Detektive à la Holmes und der zwielichtigen Großstadthelden à la Sam Spade nun die Zeit des unvollkommenen Detektivs gekommen? Indem wir die Fallstricke der gothischen Detektivgeschichte (von Chesterton bis Dickson Carr) – gegenüber dem Zauber und den logischen Tricks der klassischen Detektivgeschichte – wiederentdecken und sie mit Hammetts meisterhafter Lektion vermischen, kann ein möglicher neuer Weg für eine literarische Gattung aufgezeigt werden, die noch immer von vielen geliebt und vorschnell für tot erklärt wird.