Sofia veste sempre di nero

In seinen Geschichten, die mit der Finesse von Carver und Salinger geschrieben sind, ist es Paolo Cognetti stets gelungen, das weibliche Universum mit überraschender Intensität darzustellen. Und auch in Sofia trägt immer Schwarz ist eine Frau die Hauptfigur. In zehn autonomen Kurzgeschichten begleiten wir sie durch dreißig Jahre Geschichte: von ihrer Kindheit in einer scheinbar normalen Mittelklassefamilie, die jedoch von subtilen Spannungen durchzogen ist, über eine von psychischen Störungen geplagte Adoleszenz und die befreiende Entdeckung der Sexualität und der Leidenschaft für das Theater, bis hin zum Moment der Reife und des Bilanzierens. Mit einer präzisen und intensiven Schreibweise, die hinter ihrer scheinbaren Einfachheit eine außergewöhnliche emotionale Kraft verbirgt, zeichnet Cognetti das Porträt einer unvergesslichen Figur: eine unruhige und ruhelose Frau, die ihre eigenen Neurosen überlebt und plötzliche Momente der Erleuchtung ausnutzt, bis sie mühsam ihren eigenen Weg findet. Ein fesselndes Buch, in dem der Leser Momente der Schönheit und des Schmerzes, der Angst und der Erlösung findet, die er auch an sich wiedererkennen wird.