Bellissimo

Miguel ist schön. Von einer seltenen und wundersamen Schönheit, die seit dem Tag seiner Geburt einen leidenschaftlichen Kult in der gesamten Bevölkerung der Stadt auslöst.
Sein älterer Bruder Santiago beobachtet mit Bewunderung und Ehrfurcht die erstaunlichen Reaktionen, die die Schönheit des anderen bei seinem Vater und seiner Mutter, bei den Passanten, bei den Nachbarn, die den Hof bevölkern, und bei den eifrigen Verehrern, die ihn überallhin verfolgen, hervorruft. Er liebt seinen jüngeren Bruder, wird aber schließlich zu dessen Schatten.
Und so wie Miguel immer im Rampenlicht steht, ist es Santiagos Schicksal, in der Dunkelheit der verborgenen Ecken zu stehen. Die Blicke der Frauen gelten allein seinem Bruder, dessen Schönheit jeden Aspekt der Existenz des ältesten Sohnes in den Hintergrund drängt. Doch das Leben macht vor niemandem halt, und auch Miguel muss durch mühsame Lektionen seinen Weg zu einer reifen Beziehung zu anderen finden.
Der Roman ist in Mexiko angesiedelt – ein Schauplatz, der die Geschichte in die Farben des magischen Realismus hüllt. Alle Ereignisse scheinen in einem mythischen und legendären Licht zu erstrahlen. Der Konflikt zwischen den Geschwistern, die Rolle der Eltern, die Gewalt, Liebesgeschichten und Reisen werden in Form einer realistischen psychologischen Introspektion erzählt, erhalten aber gleichzeitig eine Aura der Legende.
Die Geschichte entfaltet sich inmitten von Sorgen, Fluchten, Reue, Wiederentdeckungen, Verlassenheit und Erleuchtung, während wir den Wechselfällen der beiden Brüder, der Eltern, der geliebten Frauen und der Einheimischen folgen, die alle auf unterschiedliche Weise von dieser außergewöhnlichen Begegnung mit der Schönheit überwältigt und für immer geprägt sind.