Buio

Mit Licht assoziieren wir das Gute, das Wissen, die Wahrheit, die Gerechtigkeit. Und mit der Dunkelheit? Nur Falschheit, Ignoranz, Obskurantismus? Doch wenn die Dinge immer in Licht getaucht wären, würden wir uns am Ende an einer für Augen und Geist unerträglichen Erleuchtung berauschen und dazu verdammt sein, nicht einmal mehr die Schönheit eines Sternenhimmels erfassen zu können. Die Dunkelheit ist in den Regionen unserer Vorstellungskraft oft gleichbedeutend mit einem Moment der Vorwegnahme und der Dekantierung unserer Gedanken. Wobei sie jedoch durchaus eine Quelle von Ideen sein kann, die im klaren Licht des Tages unerreichbar wären: wie denen von Homer und Leopardi, Lukrez und Diderot, Rousseau und Novalis und (zeitgemäßer) Camilleri. Dieses Buch ist eine Einladung, die Dunkelheit als eine Erfahrung wiederzuentdecken, die uns zu uns selbst zurückführt.