L’implosivo

Der siebzigjährige Carmine Stanga ist ein Mafiaboss, der sich in einem Bauernhaus auf dem sizilianischen Land versteckt hält. Seine rechte Hand, Ninnì Bisaccia, sammelt die Schutzgelder ein, mit denen er seine Cosca weiterhin regiert, doch eines Tages kommt Ninnì plötzlich nicht mehr zu Besuch. Carmine versucht zu verstehen, was passiert ist, und nutzt dazu die Wege der Schutzgelder; in der Zwischenzeit kämpft er mit einer entzündeten Prostata, liest die Bibel, erinnert sich an die blutigsten Episoden seines Mafioso-Lebens und denkt mit Nostalgie und Sehnsucht an Egle, die Frau seines Lebens. Bis Carmine, wie jeder Robinson Crusoe, der etwas auf sich hält, einen Jungen entdeckt, der nicht spricht und sich nur durch einfache Zeichnungen ausdrückt. Cagnolazzo – mieser Hund – so nennt er den jungen Mann – wird sein ganz persönlicher Freitag und bietet ihm ein Gegenmittel gegen die unerträgliche Einsamkeit. Roberto Mandracchia schreibt eine Geschichte, in der sich unwiderstehlicher Humor und abscheuliche Gewalt abwechseln. Auf den Spuren der Südstaatenliteratur (bei uns und in Übersee) untersucht er die Tiefen der menschliche Natur und zeigt uns, wie verschwommen die Grenze zwischen Mitgefühl und Schuld, Unmoral und Integrität ist.