Notturno di Gibilterra

‚Notturno di Gibilterra‘ ist ein vielseitiger und überraschender Roman, der das am meisten gelesene und geliebte Genre, den Kriminalroman, auf furiose Weise sabotiert. In der abgeschiedenen Teestube des Grand Hotel Rodoreda in Barcelona interviewt ein junger Journalist den berühmten Schriftsteller Enrique Vila-Matas. Doch offensichtlich läuft etwas schief. Im Salon befindet sich nur die Leiche des Interviewers und Vila-Matas scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Ein mürrischer Detektiv und stolzer „Feind der Buchstaben“ macht sich mit Hilfe seiner Schwester Soledad, einer forensischen Wissenschaftlerin und hochgebildeten Leserin, auf die Suche nach dem vermeintlichen Mörder, die mehr in die Angelegenheit verwickelt zu sein scheint, als sie sollte. Dies setzt einen Roman in Gang, der aus Korrespondenz, Berichten, Interviews, und pikaresken Wendungen besteht (es wird sogar eine Weltmeisterschaft der literarischen Detektive präsentiert, bei der heilige Ungeheuer wie Poirot, Montalbano, Maigret und Sherlock Holmes antreten). Eine spielerische und teuflische „Hyperfiktion“, die den Leser durch ein geschicktes Geflecht von amüsanten Hommagen und Zitaten von den Kanälen Flanderns bis zur Ostsee, von der Schwedischen Akademie bis nach Patagonien und schließlich nach Gibraltar führt, wo marginale Dichter in Aufruhr einen Platz für die flammende Thematik der Literatur fordern.