Soft power e l’arte della diplomazia culturale

Castellini zeichnet den Evolutionspfad der Kulturdiplomatie im Rahmen der Soft-Power-Politik nach und rekonstruiert, wie Staaten den Austausch von Ideen, Informationen und Kunst genutzt haben, um ihre Attraktivität für andere Mitglieder der internationalen Gemeinschaft zu steigern und deren Verhalten zu beeinflussen, ohne auf direkte militärische oder wirtschaftliche Druckmittel zurückzugreifen. Im Laufe der Jahrhunderte haben verschiedene Nationen die Bedeutung des „Exports“ ihres kulturellen Erbes erkannt und damit ihre geopolitische Rolle gefestigt. Die Vereinigten Staaten haben beispielsweise während des Kalten Krieges auf der internationalen Bühne bewusst ihr kulturelles Narrativ zu politischen Zwecken genutzt, indem sie Jazzmusik als amerikanisches Propagandainstrument in der Sowjetunion einsetzten, oder die Werke von Pollock und anderen abstrakten Expressionisten zu globalen Manifesten für Freiheit und Demokratie machten. Soft Power beleuchtet diese und andere historische Momente der Kulturdiplomatie der wichtigsten Akteure der internationalen Bühne und bietet einen neuen Schlüssel zur Analyse ihrer Aktivitäten in den verschiedenen Bereichen der Kultur, insbesondere der bildenden Kunst, der Musik und des Films. Das Buch schließt mit einer Erörterung darüber, welchen Einfluss die verschiedenen nationalen „kulturellen Charaktere“ beim politischen und medialen Management und den Kommunikationsentscheidungen in der aktuellen Pandemiekrise gespielt haben. Castellinis Essay lädt effektiv zum Nachdenken darüber ein, wie Italien die Rolle als weltkulturelle Instanz zurückgewinnen kann, die es zu verschiedenen Zeiten seiner Geschichte innehatte, und ist ein angenehmer Streifzug zum Wiederlesen und Entdecken von Episoden der Zeitgeschichte, die sich in unser Gedächtnis als Zeitungsleser oder Fernsehzuschauer eingeschrieben haben.