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Ein Mann liegt nachts um drei Uhr wach und lässt seine Vergangenheit Revue passieren: seine goldene Kindheit voller Schatten in einer Villa mit großem Garten, mit einem charmanten Vater, der auftaucht, verschwindet und Geld auf die exzentrischste Weise verschleudert, und einer trauernden Mutter, die sich immer in ihren Zimmern einschließt. Das Mailand der 1950er Jahre, das Jesuiteninstitut, die Entdeckung von Sex und Kultur, der finanzielle Ruin der Familie; und dann der Umzug nach Rom an das Centro Sperimentale di Cinematografia, wo er arbeitet und sich mit großen Regisseuren, Schauspielern und Schriftstellern anfreundet. Die Faszination des Kommunismus, wechselnde Lieb- und Leidenschaften, Geister, die er versucht hinter sich zu lassen, denen er später jedoch unerbittlich hinterherjagt, während sein unglaubliches, mondbeschienenes Leben in weiten erzählerischen Sprüngen in Richtung Erwachsensein und einer freudigen Vaterschaft voranschreitet. Umberto Silvas „geträumte Autobiographie“ erzählt die Geschichte einer Familie und mit ihr die Schrecken und die Süße der alten Welt, den Glanz einer unwiederholbaren Epoche. Er bewegt sich hierbei in einem Gewimmel von außergewöhnlichen Charakteren, stets zwischen dem Wahren und dem Falschen, zwischen symbolischer Erfindung und einer Realität, die oft die verrückteste Fantasie übertrifft, in einem ständigen Spiel des Geistes, das nie ganz seine Karten aufdeckt. Diesem unzuverlässigen, unwiderstehlichen Erzähler gelingt es, mit seiner raubtierhaften Sprache und seiner ganz eigenen bizarren Nonchalance sowohl die dunkelsten Abgründe als auch die hemmungslose Komik des Lebens darzustellen.


Der Filmemacher und Psychoanalytiker Umberto Silva wurde 1943 geboren. Zu seinen zahlreichen Büchern gehören: Kunst und Ideologie des Faschismus (1973); Demoni insonni (Schlaflose Dämonen, 1986); Milano (Mailand, 1999); Amare o uccidere (Lieben oder Töten, 2001); La figlia unica (Die einzige Tochter, 2002); Pensione Purgatorio (Fegefeuer-Pension, 2003); Mälaren (2006).

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