Age Pride. Per liberarci dai pregiudizi sull’età

„Das Leben endet, wenn alles zum Stillstand kommt. Wie Sportlerinnen müssen wir uns mit ihm bewegen, sein Tempo lernen, auf sein Kommando beschleunigen und verlangsamen, uns beugen und dann zum Sprung ansetzen, der nötig ist, um nicht aus dem Sattel geworfen zu werden. Man muss beweglich bleiben. Nicht jung, beweglich. Flexibel. Wir müssen lernen, rechtzeitig mit der Zeit zu gehen. Ohne auf der Imitation veralteter Modelle zu beharren. Aber ohne sich zu verstecken. Vor allem ohne sich zu verstecken.“ Ein Drittel der italienischen Bevölkerung ist über sechzig: Diese Altersgruppe hat noch Jahrzehnte des Lebens vor sich, das ist so noch nie da gewesen. Ist das eine Errungenschaft oder eine Verurteilung? Damit es eine Errungenschaft (ein Privileg, ein Fest) wird, müssen wir uns von Stereotypen befreien, jenen „falschen, nie überprüften Wahrheiten, die sich durch Wiederholung festschreiben und uns ängstlich und angepasst machen“. Es sind die Stangen des Käfigs, der den dritten und vierten Akt unseres Werdegangs als Menschen umschließt. Sie müssen durchbrochen werden, um die Kraft und die Intelligenz freizusetzen, die uns jahrelange Erfahrungen und Bewusstsein schenkten. Age Pride. Per liberarci dai pregiudizi sull’età ist eine Anklage gegen die Altersdiskriminierung, auch die verinnerlichte, die uns häufig nicht einmal bewusst ist. Es ist ein Manifest gegen das Stigma, das alle nicht mehr jungen Menschen betrifft („Wir haben zu viel erlebt, wir wissen zu viel, um zwangsweise in eine Kategorie gezwängt zu werden“). Aber vor allem ist es die ausführlich beschriebene, überzeugende Einladung zu einem möglichen Fest: um den Stolz auf das bisherige Leben zu feiern und die Lust, die Lebensreise fortzusetzen. Und dafür sollten wir jedes Alter wie ein fremdes Land betrachten, das mit der verdienten Neugier zu durchqueren ist, nicht als Station eines Kreuzwegs, die resigniert zu akzeptieren ist. Lidia Ravera erzählt von ihrem eigenen konfliktbeladenen Verhältnis zum voranschreitenden Alter und beansprucht den in der Reife verborgenen machtvollen Frohsinn. Sie erklärt, wie die Zeit vom Feind, der hinter deinem Rücken umherschleicht und eine bedingungslose Aufgabe fordert, zum Verbündeten wird, der dir eine unvorhergesehene Freiheit und eine wahre innere Revolution ermöglicht.