Fiore di roccia

Sind Sie bereit für eine große vergessene Geschichte? Erzählt von einer Schriftstellerin mit über 200.000 verkauften Exemplaren in Italien, laut „Times“ eine der besten Debütautorinnen.

Der Kriegsschauplatz im Carnia-Gebiet in der nordostitalienischen Region Friaul ist eine Abfolge von scharfen Berggipfeln. Die Verteidigungslinien sind in den Bergen isoliert, und Tausende von jungen Männern völlig erschöpft. Das Kommando wendet sich an die örtliche Bevölkerung mit der verzweifelten Bitte um Hilfe. Die Männer sind jedoch alle an der Front, weit weg. Also folgen die Frauen aus den Nachbartälern dem Aufruf. Es sind Frauen jeden Alters, von dreizehn bis sechzig, die an harte Arbeit gewöhnt sind und seit Jahrhunderten schwere Weidenkörbe auf dem Rücken tragen und nichts als ihr entbehrungsreiches Leben kennen, das einen widerstandsfähigen Geist und eine außergewöhnliche Moral geformt hat. Unter ihnen ist die mutige Agata, die sich lieber von Käserinden ernährt, als ihrem kranken Vater auch nur eine Kräutersuppe vorzuenthalten, und die vor allem den aufdringlichen Avancen des reichen Apothekersohns widersteht. Da ist die übermütige Viola, die aus Liebe zu einem Alpino-Artilleristen zweiundvierzig Kilo schwere Geschosse auf ihren Schultern trägt. Da ist Lucia, eine vierfache Mutter mit stiller Stärke, die für alle anderen der Bezugspunkt ist. Sie sind Freundinnen, Weggefährten. Sie kennen diese Berge besser als jeder andere, und sie sind die Hauptfiguren dieses Romans.

Ihre Packtaschen, die jahrhundertelang Kinder, die Aussteuer der Bräute, lebensspendende Nahrung und das Holz, das Körper und Herzen wärmt, transportiert haben, nehmen nun erstmalig Instrumente des Todes auf: Granaten, Munition, Waffen. Das Gewicht nimmt zu, aber sie beschweren sich nicht. Das Gewicht nimmt zu, aber niemand fragt sie, ob es zu viel sein könnte.