Bücher
17 Juli 2024

Insegnare al principe di Danimarca

von Melazzini Carla
Insegnare al principe di Danimarca

Dies ist die Neuausgabe, ergänzt um zwei bisher unveröffentlichte Kapitel, eines poetischen Buchs, das von der grausamsten Realität in klar verständlicher Weise erzählt, die bewegt und berührt. Geschichten von Kindern und Jugendlichen, die eine Sonderschule in den bevölkerungsreichen Arbeitervierteln Neapels besuchen, und von den Menschen, die sich um sie kümmern.

 

„Hier wird von der Ausbildung einer Gruppe von Lehrkräften mit mittlerer Kultur und Menschlichkeit erzählt, um die Peripherie der Stadt und die Peripherien in der Seele der Jugendlichen kennen zu lernen in den Versuch, mit ihnen einen erzieherischen Dialog für das Leben aufzubauen.“ – Carla Melazzini

 

 

Seit den Zeiten von Don Milanis Brief an eine Lehrerin haben wir nichts so Aufregendes gelesen. Wie damals geht es um Kinder, die eine besondere Schule besuchen, und um diejenigen, die sich um sie kümmern. Wir sind hier nicht im Exil einer Pfarrstelle im abgelegenen Mugello, sondern in den bevölkerungsreichen Arbeitervierteln Neapels, wo ein System herrscht; die Skandalpresse nennt es gern das „Dreieck des Todes“. Die Autorin Carla Melazzini steht im Schreiben wie im Leben der Rhetorik und der leichten Nachsicht völlig fern. So findet man Rührung, Intelligenz und Poesie in diesem Buch mit der trockenen Natürlichkeit, mit der eine wunderbare Blume aus dem Riss einer verfallenen Mauer hervorsprießen kann. Ohne sich in der Idee zu gefallen, dass Ruinen für Blumen nötig seien oder durch sie geheilt würden. Viele Blumen werden Sie auf diesen Seiten finden, viele Kinder, die sie pflegen, und auch Ruinen. Eine wollen wir hier vorwegnehmen, eine künstliche Tulpe, von der ein Mädchen erzählt, das in der 2. Klasse nicht versetzt wurde: „Es war einmal eine Blume, die keine Blume sein wollte. Also sagte die Blumenfee zu ihr: ‚Wenn du ein Mensch werden willst, kann ich deinen Wunsch erfüllen, aber wenn es dir dann nicht gefällt, musst du dich zufriedengeben, weil du nicht wieder zu einer Blume werden kannst.‘ Die Blume willigte ein. Die Fee berührte sie mit dem Zauberstab und verwandelte sie in ein menschliches Wesen. Die Blume stellte fest, dass das Leben schwierig ist. Also verwandelte sie die Fee in eine künstliche Tulpe, um sie nicht sterben zu lassen, dann verschwand sie für immer.“ Carla fragte einen anderen Schüler der Klasse: „Was meinst du, was Concetta mit ihrer Geschichte erzählen wollte?“ „Dass die Blume nicht sterben wollte, und so hat die Fee sie unsterblich gemacht.“ „Aber sie hat sie in eine künstliche Tulpe verwandelt! Ist es besser, ein Mensch zu sein, der sterben muss, oder eine künstliche Blume zu sein und nie zu sterben?“ „Es ist besser zu sterben“. In dieser Neuausgabe wurden neben dem Nachwort von Claudio Giunta zwei Kapitel aus den unveröffentlichten Notizen der Autorin ergänzt: eins über den Terrorismus, mit den Augen der Kinder gesehen, das andere über den „Bauch von Neapel“ mit Interviews und direkten Beobachtungen.

 

 

  • Verlag Sellerio Editore Palermo
  • Erscheinungsjahr 2023
  • Seitenanzahl 368
  • ISBN 9788838946028
  • Ausländische Rechte silvia.zamperini@sellerio.it
  • Preise 15.00

Melazzini Carla

Carla Melazzini, 1944 in Sondrio geboren, zog in den siebziger Jahren in den Süden Italiens und baute dort das Projekt Chance auf, das Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien Bildungsmöglichkeiten bietet. Bis zu ihrem Tod im Dezember 2009 war Carla Melazzini die unerlässliche Seele dieses Projekts.

Insegnare al principe di Danimarca
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