La mente affettiva. Neuroetologia dell’emozione, dell’immaginazione e della coscienza
von Alcaro AntonioAusgehend von der Beobachtung tierischen Verhaltens erforscht die Neuroethologie die zerebralen Grundlagen der instinktiven Tendenzen, die den menschlichen Geist beleben. Entgegen der landläufigen Meinung agieren Instinkte nicht als blinde Automatismen, sondern als „Vektoren des Bewusstseins und der Intentionalität“, die in den tiefsten neuronalen Bereichen aktiviert werden und die Aktivität des gesamten Gehirns beeinflussen. Die „bewussten Instinkte“ sind eigentlich die Affekte, das heißt die ungelernten Dispositionen, aus denen jede Form psychischer Aktivität, sowohl unbewusster als auch bewusster, hervorgeht. Sie drücken die intrinsische subjektive Qualität jeder Erfahrung aus und erfüllen eine wesentliche integrative Funktion für das Seelenleben. Die psychoarchäologische Perspektive, die im Anschluss an Panksepps Forschung entwickelt wurde, verwurzelt die weit entwickelsten Funktionen des menschlichen Geistes in zwei archaischen neuropsychischen Ebenen. Die erste und älteste dieser Ebenen, der protoaffektive Geist, drückt grundlegende affektiv-emotionale Zustände aus (wie Hunger, Wut, Angst, Freude usw.). Die zweite dieser Ebenen, der ideelle Verstand, ist mit der Fähigkeit ausgestattet, sich etwas vorzustellen, das heißt, noetischen Darstellungen Leben einzuhauchen, die um dominante affektive Themen herum aufgebaut sind. Die affektiven und ideellen Funktionen verschmelzen in einem dynamischen Aktivitätskern, der sich in der Verbindung zwischen subkortikalen und medialen kortikalen Strukturen entwickelt. Der ideoaffektive Fluss erzeugt Gedanken, Bilder und Erinnerungen mit bestimmten affektiven Schattierungen, die in den Komplexen der Persönlichkeit organisiert sind. Die psychische Gesundheit hängt von der Integrationsfähigkeit des ideoaffektiven Flusses ab. Wenn die besonders spontanen Tendenzen der einzelnen Persönlichkeit kein geeignetes soziales und relationales Umfeld finden, kann dies leider zu ungesunden Kompromissen führen. Insbesondere entstehen psychische Störungen durch eine verminderte Flexibilität und Spannkraft der ideoaffektiven Funktion aufgrund emotionaler Blockaden, ungelöster Konflikte und einer Disharmonie zwischen den evolutionären Schichten des Geistes. Ein Text von großem Interesse im Bereich der klinischen Psychologie, für den die neurowissenschaftliche Forschung immer fortschrittlichere Werkzeuge bietet, um die Natur und Funktionsweise von psychischen Störungen und psychopathologischen Symptomen besser zu verstehen.
- Verlag Astrolabio Ubaldini
- Erscheinungsjahr 2023
- Seitenanzahl 216
- ISBN 9788834018828
- Ausländische Rechte Barbara Ciampichetti, b.ciampichetti@astrolabio-ubaldini.com
- Preise 18.00
Alcaro Antonio
Antonio Alcaro ist Forscher in den Bereichen Psychobiologie und Neurowissenschaften. Er arbeitet seit über zehn Jahren mit Jaak Panksepp zusammen. Den Beruf des Psychotherapeuten übt er in Rom aus, wo er den Verein „Psicologi in ascolto“ (Psychologen hören zu) gegründet hat, der lokale Beratungs- und Sozialpsychotherapieangebote fördert und den öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Prävention und Behandlung psychischer Belastungen unterstützt. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.