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6 Dezember 2023

L’arte della visione (The Art of seeing)

von Fellini Federico, Fellini Federico, Fellini Federico
L’arte della visione (The Art of seeing)

„Ich brauche eine vollständig rekonstruierte Realität. Das ist der Schlüssel zu meiner Arbeit, wenn ich ästhetische Parameter und noch vielmehr einen Kompass, ein Kriterium, eine psychologische Reiseroute festlegen muss. Ich kann mich dem Bedürfnis nicht entziehen, eine Welt zu erschaffen, als ob sie für sich alleine leben würde. Eine komplette Kreation, die mit maniatisch anmutender Akribie durchgeführt wird. Mit einer wissenschaftlichen Strenge, die nicht nur rein expressiven Charakter hat. Gewichte, Volumen, Farben. Fast wäre ich versucht, es aufzugeben. Stattdessen erwacht in mir, da ich das selbst geschaffen habe, die Neugier, das alles auch mit der Kamera zu erzählen.“

L’arte della visione ist das Ergebnis einer Reihe von Gesprächen, die Gianni Volpi und Goffredo Fofi 1993 geführt haben. Es stellt eine Art Bekenntnis Fellinis zum Leben und zum Kino dar, das mehr als zwanzig Jahre nach dem Tod des Regisseurs einen noch größeren Wert erhält.  In seinem Studio am Corso d’Italia empfing Federico Fellini die beiden Kritiker mehrmals zu diesem ausführlichen Interview, das in der Erinnerung noch lange Bestand haben wird. Thema der Gespräche waren nicht so sehr Fellinis Filme als vielmehr das Kino im Allgemeinen, das, wie Fellini behauptete, sein ganzes Leben in Beschlag genommen hatte. In Anwesenheit seiner ungewöhnlichen Interviewer ergeht sich der große Regisseur in einer Reihe von Erinnerungen, Abschweifungen, Reflexionen über sich selbst und seine Kunst. Wie Volpi in seinen einleitenden Bemerkungen schreibt, „wechselte er mit souveräner Nonchalance von Kafka zu Jung, von Rossellini zu Calvino. In einigen faszinierenden, langen Antworten verknüpfte er gekonnt die unterschiedlichsten Projekte, Visionen, Lesarten.“ Eine Faszination, mit der Fellini alle seine Gesprächspartner zu verführen wusste und hinter der, wie Fofi betont, seine außergewöhnliche Fähigkeit zur Erforschung der menschlichen Seele nicht zu übersehen war: „Es gibt nicht viele Künstler, die so weit gegangen sind, uns zu sagen, wer wir sind, wir Italiener, wie wir sind und wie wir denken. Der „Charakter der Italiener“, über den bereits so viel diskutiert wurde: wer hat ihn uns mehr und besser als Fellini zeigen können, vor allem in seinen letzten Filmen, den melancholischeren, in denen er sich allmählich Töne und Tiefen erobert, die ich als Leopardi-mäßig zu definieren wage?“

Der Band wird bereichert durch einige kurze Kommentare Fellinis zu seinen Filmen, die auf Anweisung des Regisseurs dem Text beigefügt werden sollten, sowie durch Auszüge aus Interviews mit amerikanischen oder in den USA tätigen europäischen Regisseuren, und durch eine beeindruckende Fotobeilage, die in Zusammenarbeit mit dem Istituto Luce entstanden ist.

 

  • Verlag Donzelli
  • Erscheinungsjahr 2020
  • Seitenanzahl VIII-120
  • ISBN 9788855220415
  • Ausländische Rechte Elena Munafò: e.munafo@donzelli.it
  • Ebook
  • Preise 18.00 €

Fellini Federico, Fellini Federico, Fellini Federico

Federico Fellini, der am 20. Januar 1920 in Rimini geboren wurde und am 31. Oktober 1993 in Rom starb, ist einer der größten Regisseure in der Geschichte des Kinos. Zu den zahlreichen internationalen Auszeichnungen, die er erhalten hat, gehören die Oscars für „La Strada – Das Lied der Straße“ (1957), „Die Nächte der Cabiria“ (1958), „Achteinhalb“ (1964), „Amarcord“ (1975) und schließlich 1993 der Oscar für sein Lebenswerk.

L’arte della visione (The Art of seeing)
treccani

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