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Ein Roman, der 2019 mit dem Premio Campiello ausgezeichnet wurde. Fünfter Nachdruck seit der Veröffentlichung.

 

Ein einsamer, gepeinigter Mann begeht einen abscheulichen Mord, weil ihn die Konventionen seiner Zeit dazu zwingen. Gesualdo da Venosa, der berühmte Madrigalist, der an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert lebte, ist das Zentrum, um das sich die hypnotische Handlung dieses sinnlichen Romans aus der Epoche der Gotik dreht. Wie kann, so lautet die zugrundeliegende skandalöse Frage, das Böse eine derartige Reinheit in einer Partitur hervorbringen? Um Ehre und Verrat zu rächen, tötet der Prinz von Venosa seine Gattin, Maria D’Avalos, nachdem er sie unter großem Klatsch und Tratsch geheiratet hatte. So weit die Geschichte. Der Rest ist die aus der Tat resultierende Sehnsucht, die Einsamkeit des Prinzen: dort, im Blut und in der Qual, taucht Andrea Tarabbia seine Feder ein und zieht uns in ein Labyrinth. Diese Geschichte – das entdeckt der staunende Leser – spricht uns direkt an, überspringt die Jahrhunderte und erreicht unsere Gegenwart. Sie geht so weit, die bekannten und doch unüberwindbar scheinenden Grenzen zwischen Verbrechen und Genialität zu berühren. Mit einem fachkundigen, unwiderstehlichen Spiel zwischen wiedergefundenen Manuskripten und den Kommentaren Igor Strawinskys – der im 20. Jahrhundert das Genie Gesualdos für sich entdeckte und neu belebte – konstruiert Andrea Tarabbia, einer der besten Schriftsteller seiner Generation, einen bedeutenden Roman, der dazu bestimmt ist, zu bleiben. Das Konstrukt, das Tarabbia mit Madrigale senza suono erbaut, ist eine gotische Kathedrale, aus der die geheimnisvolle Kraft der Musik entspringt. Für den Leser ist es so gut wie unmöglich, ihr Portal nicht aufzustoßen. Und wenn man erst einmal drinnen ist, sich nicht von ihr gefangennehmen zu lassen.


Andrea Tarabbia, 1978 in Saronno geboren, ist Dozent für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität von Bergamo, mit Schwerpunkt Russland. Im Jahr 2016 gewann er den Premio Letterario Alessandro Manzoni – Città di Lecco mit seinem Roman Il giardino delle mosche, der in die Endauswahl der 54. Ausgabe des Premio Campiello gelangte. Im Jahr 2012 bearbeitete und übersetzte er Mikhail Bulgakovs Diaboliad für den Verlag Voland. Er schreibt für diverse Tageszeitungen, darunter „Liberazione“ und „Nazione indiana“.

 

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