Missitalia

Amalia Spada ist eine Abenteurerin fern von den Tumulten, die den entstehenden Staat bewegen; eine Frau mit unruhigem, wagemutigem Geist. Sie lebt in einem Haus in den Lukanischen Badlands, das zu einer Zuflucht für entrechtete, rebellische Geschöpfe wird, die ein neues Leben suchen, für wilde Mädchen und Männer, deren Kraft gebrochen ist. Als die Industrialisierung kommt, stürzt die Fabrik wie ein dunkles Objekt der Sehnsucht in ihre Leben hinein und verändert für immer das Schicksal. In der Nachkriegszeit mit dem Boom der Energie erkundet eine junge Anthropologin namens Ada die Basilikata zwischen Aberglauben und Erdöl und entdeckt dabei verschiedene Verkörperungen der Liebe. Ada bewegt sich zwischen den Machtzentren und den Bohranlagen und verstrickt sich in diesen verwirrenden, magnetischen Süden, der den Lauf ihrer Existenz umstürzt. Hundert Jahre später ist Lukanien zur Basis für die Kolonisierung des Mondes geworden: Hier starten die Raumschiffe der Mediterranen Raumfahrtagentur auf dem Weg in die Neue Welt. An diesem futuristischen Standort findet sich A, eine einzelgängerische, freie Frau, die nicht mehr gewünschten Objekten im Auftrag der Agentur wieder Leben einhaucht. In ihrer Vergangenheit gab es einen Ehemann, aber auch das Bedürfnis, weit weg zu gehen; in ihrer Gegenwart dominiert der Wille, sich mit einer Vorstellung vom Ende auszusöhnen. Der Roman Missitalia will angesichts der historischen Ereignisse eine eigene Geschichte erzählen, erhellt von Blitzen und plötzlichen Lichtern wie Feuerwerk auf verschiedenen Höhen: Er öffnet einen Schlitz zu den verschwiegenen oder nur vorgestellten Möglichkeiten der Zeit.