Teodoro

Teodoro ist ein Kind, das nur elf Tage gelebt hat. Er befindet sich nun an einem Ort, der in der Luft schwebt. Von dort aus beobachtet er das Leben, das sich nach ihm abspielt. Er kehrt an seine Plätze zurück. Er ist unter dem Glockenturm, auf der Wiese zwischen ruhenden Pferden, in seinem Haus. Er sucht nach seinem Platz in den Armen seiner Mutter, in den Worten seines Vaters. Er spricht die Namen seiner Brüder aus: Ero, Gedeone, Ada, Abele, Zaira, Giacinto, Libero, Pellegrino und Mario. Neun, alle nach ihm geboren, und alle wissen nichts von seiner Existenz. Sein Leben ist ein Geheimnis, das in der Erinnerung vergraben ist. Aber Teodoro spricht, redet, offenbart. Er nähert sich, berührt und tröstet. Er führt Dialoge der Liebe voller Mitgefühl und Zärtlichkeit mit seinen Geschwistern und Eltern. Die verstreuten Splitter der Existenz setzen sich in Teodoros flüsternder Stimme wieder zusammen, in jenem Dorf, wo der Lebensrhythmus von den Jahreszeiten, den Ritualen des Ackerbaus, dem Zug der Vögel und dem Läuten der Glocken geprägt ist.