494. Bauhaus al femminile. 475 studentesse 11 docenti 6 donne intorno a Gropius 1 manager 1 fotografa
von Pansera AntyEine bislang unveröffentlichte Archivrecherche sammelt und enthüllt die Biografien aller „Bauhausmädels“. Anty Pansera entführt den Leser in das faszinierende Leben innerhalb der Akademie, wo Studenten und Studentinnen mit Meistern vom Kaliber eines Gropius, van der Rohe, Kandinskij oder Klee zusammenlebten und die Freizeit mit Partys, Lesungen, politischen Diskussionen, Liebesaffären, Ausstellungen, künstlerischen Darbietungen, Musik (die Akademie hatte ein eigenes Orchester) und Sport verbrachten; im Hintergrund stand natürlich der tragische Aufstieg des Nationalsozialismus, der zur Schließung der Akademie führte, den Künstlern verbot ihre Kunst auszuüben und viele der Frauen (mehr als 14 % waren jüdischer Herkunft) zu Flucht und Exil zwang oder in Konzentrationslagern in den Tod schickte. Während sich unter den „Funden“ der Autorin auch eine geheimnisvolle Italienerin, Maria Grazia Rizzo befindet, deren Geschichte noch zu rekonstruieren ist, ist die Geschichte von Lisbeth Oestreicher, einer modernen Penelope, um so erstaunlicher, denn sie konnte im Konzentrationslager nur dadurch überleben, dass sie die Fertigstellung der für die Liebhaberin des Lagerkommandanten angefertigten Strickwaren hinauszögerte. Oder Edith Suschitzky, die der Kommunistischen Partei Österreichs beitrat und zur Geheimagentin der Sowjetunion wurde (Entscheidend war dabei ihre Tätigkeit bei der Rekrutierung des so genannten „Cambridge-Spionagerings“) und 1929-1930 den Fotografiekurs in Dessau besuchte. Das sind sie, die Bauhaus-Mädchen: jede von ihnen bringt eine unterschiedliche Geschichte mit, aber allen gemeinsam ist die Entschlossenheit, ihren eigenen Weg in zuvor unzugänglichen Bereichen zu finden und dabei effektive „moderne“ Sprachen zu entwickeln: Weberei, aber auch Fotografie, Architektur, Druckerei, Buchbinderei, Wandmalerei, Tischlerei, Glas- und/oder Holzbearbeitung und Werbegrafik. Frauen, die sicherlich autonom und unabhängig waren, obwohl sie in vielen Fällen zu lange im Schatten eines berühmteren Ehemannes oder Kollegen standen und nun endlich wiederentdeckt werden.
- Verlag Nomos Edizioni
- Erscheinungsjahr 2021
- Seitenanzahl 302
- ISBN 9791259580405
- Ausländische Rechte Benedetta Tosi, benedetta.tosi@nomosedizioni.it
- Preise 24.90
Pansera Anty
Anty Pansera, Designhistorikerin und -kritikerin, die auch unterrichtet und sich um Bildungsfragen kümmert, hat Essays verfasst und Ausstellungen und Konferenzen organisiert und dabei auch unerforschte Bereiche wie die Beziehung zwischen Sport und Design oder Entwürfe und Design von Frauen behandelt. Als Mitbegründerin im Jahr 2010 und Präsidentin der DcomeDesign Association arbeitet sie mit öffentlichen und privaten Institutionen des Sektors zusammen. Im Jahr 2020 wurde sie vom ADI, dem Verband für Industriedesign, mit dem ‚Compasso d’Oro alla Carriera‘ ausgezeichnet.