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24 August 2024

Kinderbücher in Oslo. Interview mit Raffaella Giampaola, Direktorin des italienischen Kulturinstituts in Oslo und Margit Walsø, Direktorin von Norla (Norwegian Literature Abroad)).

Autor: Luigi Visconti

Kinderbücher in Oslo.  Interview mit Raffaella Giampaola, Direktorin des italienischen Kulturinstituts in Oslo und Margit Walsø, Direktorin von Norla (Norwegian Literature Abroad)).

Das Italienische Kulturinstitut in Oslo und Norla (Norwegian Literature Abroad, die für die Förderung norwegischer Bücher im Ausland zuständige Einrichtung) organisieren vom 9. bis 11. September 2024 in Oslo eine Initiative, die sich der Kinderliteratur widmet. Das zweitägige Programm wird norwegische und italienische Verleger zu einer Reihe bilateraler Treffen zusammenbringen, die darauf abzielen, ein bereits seit mehreren Jahren bestehendes Netzwerk von Beziehungen zu festigen und zu erweitern.

 

Um mehr über diesen italienisch-norwegischen Dialog im redaktionellen Bereich zu erfahren, haben wir die Direktorin des italienischen Kulturinstituts, Raffaella Giampaola, und die Leiterin von Norla, Margit Walsø, getroffen.

 

 

Wie ist die Gelegenheit für dieses Treffen entstanden? Ist es das erste Mal, dass italienische und norwegische Verleger, die auf Kinderbücher spezialisiert sind, an einem speziell für sie bestimmten Treffen teilnehmen?

 

R. G.

Das Treffen mit NORLA fand anlässlich der Ausgabe 2023 des Literaturfestivals von Lillehammer statt: Auf dem Programm stand eine Sitzung, die der Kinderbuchmesse in Bologna gewidmet war, an der Norwegen 2026 als Ehrengast teilnehmen wird. Auf dieses erste Treffen folgte ein Austausch über unsere Werbemaßnahmen für Kinderliteratur, und so kamen wir auf die Idee, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der unsere jeweiligen Werbeinteressen zusammenkommen könnten. Die Initiative stellt etwas Neues dar und ich hoffe, dass sie den weiteren Austausch zwischen unseren beiden Ländern fördern und die italienische Literatur auf dem norwegischen Markt wirksam unterstützen wird.

 

M. W.

Als Vorbereitung auf den Ehrengastauftritt Norwegens in Bologna wollten wir den Kontakt zur italienischen Buchbranche stärken, und die Zusammenarbeit mit dem italienischen Kulturinstitut bot uns eine hervorragende Gelegenheit dazu. Dies ist das erste norwegisch-italienische Treffen der Buchbranche dieser Art, bei dem sich Agenten und Verleger aus beiden Ländern treffen, und wir hoffen, eine langfristige, fruchtbare Zusammenarbeit aufzubauen, um die Zahl der Übersetzungen zu erhöhen.

 

 

Welche italienischen Verleger werden an der Arbeit teilnehmen? Welche Norweger?

 

R. G.

Wir freuen uns sehr, einige wichtige und unterschiedliche italienische Verleger als Gastgeber begrüßen zu dürfen, wie z. B. La nuova Frontiera, De Agostini, Mondadori, Feltrinelli, Il castoro, Giunti, Terre di Mezzo.

 

M. W.

Wir haben großes Interesse von norwegischen Verlegern an dieser Austauschveranstaltung festgestellt und freuen uns, dass die Verlage Gyldendal, Cappelen Damm, Egmont, Bonnier, Magikon, Davvi Girii, Figenschou und Vigmostad & Bjørke zusammen mit den Literaturagenturen Northers Stories und Winje Agency an dem Austausch teilnehmen werden.

 

 

Was sind die charakteristischen Merkmale des norwegischen Kinderverlagswesens?

 

M. W.

Spannende Geschichten, hohe Qualität in Text und Illustrationen und eine große Vielfalt an Themen, Stilen und Genres. Es gibt eine Fülle von Werken in mehreren norwegischen Sprachen: Bokmål, Nynorsk und Sàmi. Die Kinderliteratur in Norwegen scheut sich nicht vor schwierigen oder herausfordernden Themen, wobei die Autoren aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen schreiben. Viele Autoren aus Norwegen schreiben sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

 

 

Nehmen Übersetzungen ausländischer Titel einen wichtigen Stellenwert für Sie ein? Genauer gesagt, wie sieht die Beziehung zu italienischen Verlagen aus? Gibt es einen ausgewogenen Austausch zwischen den beiden Parteien oder überwiegen Übersetzungen italienischer Titel ins Norwegische?

 

M. W.

Wir verfügen über ein umfangreiches Netzwerk mit italienischen Verlegern, aus der Perspektive der norwegischen Literatur in italienischer Sprache, im Einklang mit dem Auftrag von NORLA. Durch die spannende Zusammenarbeit mit dem italienischen Kulturinstitut erreichen wir einen echten kulturellen Austausch, der uns einen besseren Einblick in die Reise der italienischen Literatur in der norwegischen Übersetzung gibt.

 

Welche Aspekte des norwegischen Kinderbuchverlagswesens fallen Ihnen besonders auf?

 

Es handelt sich um eine florierende Verlagsbranche, die den Reichtum der norwegischen Kinderliteratur widerspiegelt, die in den letzten Jahren durch ein interessantes und unkonventionelles Angebot aufgeblüht ist, da sie sich mit neuen, manchmal herausfordernden Themen befasst. Der Sektor wird auch durch das öffentliche System unterstützt, das das Lesen als Instrument für Wachstum fördert, auch durch das großartige und weit verbreitete Netz von Bibliotheken.

 

 

Welche Aspekte des italienischen Kinderverlagswesens wecken Ihr besonderes Interesse?

 

M. W.

Der Reichtum und die Vielfalt des italienischen Kinderverlagswesens sind inspirierend, ebenso wie die großartigen Traditionen und das Interesse an hochwertigen Illustrationen.

 

 

Welche Erwartungen haben Sie an das Gesamtergebnis dieser beiden Arbeitstage?

 

R. G.

Wir erwarten ein sehr positives Ergebnis: Wir haben mehrere Termine mit den wichtigsten lokalen Verlagen vereinbart und sind der Meinung, dass die informellen Veranstaltungen, die im IIC und bei NORLA organisiert werden, eine hervorragende Plattform für Austausch und Dialog darstellen.

 

M. W.

Wir haben hohe Erwartungen an weitere Übersetzungen norwegischer und italienischer Kinderbücher. Unsere Erfahrung zeigt, dass Treffpunkte wie dieser, den wir hier ermöglichen, eine effektive Möglichkeit sind, Bücher und Autoren über nationale Grenzen hinweg bekannt zu machen. Wir betrachten die Veranstaltung als wichtige Vorbereitung für Norwegen als Ehrengast in Bologna.

Kinderbücher in Oslo.  Interview mit Raffaella Giampaola, Direktorin des italienischen Kulturinstituts in Oslo und Margit Walsø, Direktorin von Norla (Norwegian Literature Abroad)).
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